Gerne verstünde ich die Sprache der Natur. Wenn die kalte Luft gegen warme poltert. Wenn das Ende des Tages den Anfang der Nacht begrüsst. Wenn der Wind das hohe Wiesengras wie eine Harfe zupft. Wenn sich Fichten und Buchen im Rhythmus der Böen zufrieden entgegenknarzen. Wenn der Fuchs die Herrschaft über sein Reich in die Nacht hineinbellt. Wenn das Quellwasser die vielen Geschichten seiner Herkunft ausspühlt und fröhlich gurgelnd mit sich selbst plaudert. Wenn das nasse Moos seinen morastigen Duft mit der Nagelfluh teilt. Wenn die kalte Felsspalte der Zeit Schutz bietet und sagt „Bleib stehen!“. Das alles und noch viel mehr würde ich gerne verstehen. Denn es ist so viel klingender, reicher und wesentlicher, als was wir Menschen uns oft mit tausenden von Worten erzählen. Von der Sprache der Natur lernt man das Schweigen. Und Dankbarkeit.