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Die Texterin

Ei ist eines der vielseitigsten deutschen Wörter überhaupt.

Erstens: Erzeugnis des Huhns. In dieser Funktion ist es ein Beispiel für die grundsätzliche Fähigkeit der deutschen Sprache zur Prägnanz. Da das Wort ohnehin schon superkurz ist, verwundert es sehr, dass es nicht durch ein Dehnungs-h verlängert wurde – obwohl man mit diesem sonst oft recht verschwenderisch umgeht, wie etwa beim Geweih mit einem (völlig überflüssigen) h. Oder beim Ausleihen, Aneinanderreihen oder Einweihen.

Zweitens: Ganz im Gegensatz zur eben beschriebenen Kürze drückt der Doppellaut als Ausruf des Erstaunens einen gedankliche Länge aus. Und diese wird viel länger ausgesprochen als sie geschrieben steht: Eiiiii!

Schön, dass ein und dasselbe Wort sich in Bedeutung, Länge und Interpretation so unterscheiden kann. Vielleicht liegt es in der Natur der Sache: Schliesslich ist die Kugel noch immer eine der perfektesten Primärformen. Und auch hinsichtlich dieser gibt sich das Ei kreativ.