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Die Texterin

Gedankenkreisen

Dieser Begriff wird in der Psychiatrie und Psychopathologie mit Problemgrübeln gleichgesetzt, als Kranksein gesehen und mit hammerstarken Psychopharmaka bekämpft. Schade. Aus Sprachsicht hat das Wortbild diese negative Prägung nicht verdient. Wenn Gedanken kreisen,... >mehr

müssen

Ein seltsames Verb. Zum einen weist es ein völlig regelwidriges Verhältnis zwischen Infinitiv und Präsens auf. Nach dem gängigen Muster sollte das Präsens nämlich nicht «ich muss» heissen, sondern «ich müsse». Schliesslich heisst es ja auch nicht „ich kuss», sondern... >mehr

Eierkuchenwort #1

Als «Eierkuchen-Effekt» bezeichnet Wolf Schneider jenes Phänomen, wonach ein Begriff durch übermässigen Gebrauch jegliche Kraft verloren hat. Dieser Effekt tritt vorwiegend in der internen und externen Kommunikation von Wirtschaftsunternehmen auf. Eierkuchenwörter... >mehr

In Hülle und Fülle

Flickwörter nennen es die einen, Abtönungspartikel die Sprachwissenschaftler und Würzwörter die Stilisten. So oder so gehört jedes Wort in die Waagschale gelegt, bevor es in den Text gelangt. Denn für die folgenden Füllwörter gilt: aufhorchen und streichen. also an... >mehr

Ei

Ei ist eines der vielseitigsten deutschen Wörter überhaupt. Erstens: Erzeugnis des Huhns. In dieser Funktion ist es ein Beispiel für die grundsätzliche Fähigkeit der deutschen Sprache zur Prägnanz. Da das Wort ohnehin schon superkurz ist, verwundert es sehr, dass es... >mehr

verflixt und zugenäht

Der Läufer «läuft», der Säufer «säuft». Und der Käufer? Er kauft. Also müsste er eigentlich «Kaufer» und nicht «Käufer» heissen. Schliesslich würde man einen, der «rauft», kaum «Räufer» nennen, vielleicht noch «Raufer». Der «Händler» wiederum «händelt» nicht, sondern... >mehr

Eingewandert

Was hat der Tod mit Schick zu tun? Gar nichts. Denn «todschick» stammt aus dem Französischen «tout chic» (sehr schick). Auch «mausetot» beschreibt nicht die animalische Gründlichkeit des Sensemanns: «mort aussitôt» heisst so viel wie «auf der Stelle tot». «Etepetete»... >mehr

Floskeln ade

Kompetent, effektiv, effizient, innovativ, dynamisch – wir alle kennen sie, die Floskeln dieser Geschäftssprache. Wir hassen sie und schreiben sie doch immer wieder. Das Problem: Floskeln sind blass, interpretationswürdig und völlig überflüssig. Warum Floskeln... >mehr

Raus aus der Abstraktion!

Konkret formulieren – diese Regel gehört zum kleinen ABC der Texterwelt. Keine leichte Aufgabe, das wissen alle, die täglich mit Innovationen, Massnahmen, Herausforderungen, Chancen und anderem belanglosen Geschwätz zu tun haben. Aus der Wirtschaftswelt ist dieses... >mehr

Kurz und knack

Nutze nie ein langes Wort, wenn es auch ein kurzes tut – eine alte, aber kluge Texterweisheit. Interessant ist ja, dass es in der Wirtschaftssprache nur so wimmelt von sogenannten «Wortdreimastern» (nach Wolf Schneider): Kundenzufriedenheitsstudie,... >mehr